Sanaa, die Hauptstadt des Jemen, liegt auf 2500 m. Das ist wie an manchen Stellen in Österreich im Hochsommer: morgens und nachts noch ein wenig frisch mit 15 Grad, tagsüber brennt die Höhensonne auf meine Glatze mit gerne auch 35 Grad. Ein Glück haben wir hier im Quarantänestockwerk eine Terrasse mit Tischtennisplatte. Leider kommen nur selten Leute zu Besuch. Im Prinzip ist es so organisiert, dass wir unser Essen hochgebracht bekommen, hier oben aber bis auf wenige meetings alleine sind. Wir dürfen in das 4. Stockwerk heruntergehen, weil da der Gymnastikraum ist, müssen dann aber auch Mundschutz tragen. Ich halte uns hier ober sowieso für am wenigsten gefährdet, weil wir alle hergeflogen sind und dadurch schon mindestens zwei negative Teste haben (Am Abflugort und in Djibouti). Auch unsere Körpertemperatur müssen wir zweimal pro Tag messen. Die erste Woche habe ich schon, geknallt haben bisher glücklicherweise nur die Feuerwerke, dafür fast täglich eins. Zur Zeit liegt der Kampfschwerpunkt eher im Westen von Sanaa, in der Region um Ma’rib. Hier wird gerade das achte Weltwunder, der Staudamm von Ma’rib ausgegraben. Das sind zwar alte Kamellen, aber trotzdem beeindruckend, wie im Reich der Königin von Saba bereits Wasser gestaut und Agrarwirtschaft betrieben wurde.
"Leider kommen nur selten Leute zu Besuch" - ist das nicht Sinn und Zweck und Definition einer Quarantäne?
Birgitt | 23.02.21 15:09
Deswegen kann man die daraus resultierende Einsamkeit doch bedauern, oder?
jensitus | 24.02.21 18:33