"Und Deutschland stand (im Zweiten Weltkrieg) auf der falschen Seite." (Helmut Schmidt)

http://www.zeit.de/2014/14/helmut-schmidt-russland/seite-2

[Nachruf]

jensitus | 10.11.15 18:11 | 15 comments
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Und wo stand Helmut Schmidt? "Am 1. Februar 1942 schrieb sein Vorgesetzter in der Beurteilung: 'Steht auf dem Boden der nat. soz. Weltanschauung und versteht es, dieses Gedankengut weiterzugeben.' Auch die beiden anderen Beurteilungen in der Wehrmacht vom 10. September 1943, 'einwandfreie nationalistische Haltung', und vom 18. September 1944, 'Nationalistische Haltung tadelfrei', welche erst 2014 bekannt wurden, weisen ihn nicht als Gegner der Nationalsozialisten aus [wie Schmidt dies von sich selbst behauptet hatte]." https://de.wikipedia.org/wiki/Helmut_Schmidt

Lexi | 11.11.15 08:00


"It is true, Frank," [Menachem Begin] said. "I reprimanded Helmut Schmidt in public." "What had he done? What had he said?" "He had gone to Saudi Arabia, and he had said in a public statement that Germany had obligations to various peoples, among them the Palestinians, but he made no mention of the Jews. I was beside myself with astonishment. Could it be, I said to myself, that he, of all people, had failed to make mention of Germany's obligation to the Jews - and in Saudi Arabia, of all places? So, yes, I told him what I thought of him in public." "And how did he respond?" "He demanded an apology, but I refused. I publicly told him that he had shown arrogance and callous disregard of the Jews exterminated by his people in World War II. And I counseled him to take an example from his predecessor, Chancellor Willy Brandt. I told him to do what Brandt did: to go to Warsaw. I told him to go to the site where the Jewish ghetto once stood. Go down on your knees, Mr. Schmidt, I told him. Go down on your knees and beg forgiveness of the Jewish people for what your countrymen perpetrated under the Nazi regime against my people, at a time when you, Mr. Schmidt, remained steadfast to the personal oath you had given to Adolf Hitler, as a soldier in the Wehrmacht." "He was a soldier in the German army?" asked Ruby. "Oh yes. He even reached officer rank. He served both on the Russian front and the western front, until he was captured by the British in 1944." "Whatdoyerknow!" marveled Bernstein. "Yemach sh'mo!" spat the Warsaw Ghetto survivor. "Let him rot." (http://www.jpost.com/Israel/Begin-Germany-and-the-Holocaust)

Lexi | 11.11.15 08:09


Schmidt kann man als den klassischen Deutschen bezeichnen, während des NS voll dabei und danach dann Widerstandskämpfer gewesen, um selber keinerlei Schuldeingeständnis abliefern zu müssen. (Edit: War er nicht auch bei der Blockade von Leningrad dabei?) Das hat meine Nazi-Oma schon immer so maßlos aufgeregt, dass nach dem Krieg alle zu Widerständlern mutierten, während sie selber "heldenhaft" bis trotzig daran festhielt, dabei gewesen zu sein - (von Reue oder dergleichen keine Spur). Und jetzt preisen den Schmidt alle als letzten großen Staatsmann und dergleichen - mit Deutschen, die Zeit ihres Lebens auf der "falschen Seite" stehen, hat man halt nicht so das Problem. Man müsste ihm auf den Grabstein schreiben, "hätte sich Deutschland auf der richtigen Seite eingefunden, dann wäre alles ... wobei, das geht ja gar nicht, dann hätte es die falsche Seite so ja gar nicht gegeben"

jensitus | 11.11.15 08:22


Edit: War er nicht auch bei der Blockade von Leningrad dabei? War er.

Lexi | 11.11.15 08:31


Das hat ihm aber auch niemand wirklich vorgehalten, oder?

jensitus | 11.11.15 08:33


Schmidt blieb sich bis zuletzt treu: "Schmidt und Weizsäcker waren etwa an der Aushungerung von Leningrad beteiligt, der mehr als eine Millionen Menschen zum Opfer fielen. Heute fordern sie gegenüber jenem Land, das als Reaktion auf deutsche Verbrechen gegründet wurde, Sanktionen, sollte sich der jüdische Staat nicht den Vorstellungen der Elder Statesmen fügen. Mit Verweis auf die angeblich so vorbildhafte deutsche Auseinandersetzung mit der Geschichte fühlen sie sich legitimiert, dem Staat der Shoah-Überlebenden Vorschriften zu machen." http://www.wienerzeitung.at/meinungen/gastkommentare/31116_Scheinheilige-Israel-Kritik.html

Lexi | 11.11.15 08:36


Einen habe ich noch: https://www.facebook.com/TOPB3rlin/photos/a.455303130255.249670.165430990255/10153645325480256/?type=3

Lexi | 11.11.15 09:37


Er war ein wirklich Großer seiner Zunft.

jensitus | 11.11.15 09:47


https://scontent-vie1-1.xx.fbcdn.net/hphotos-xft1/v/t1.0-9/12208467_1691994991087325_3968889866502715516_n.jpg?oh=459fa295fae489fb89f527a32fe3bede&oe=56AE1ADE

Lexi | 11.11.15 10:15


Das ist super, hast du das gemacht? Edit: Das musst du als extra Beitrag posten, in den Kommentaren erfährt das kaum öffentliche Würdigung

jensitus | 11.11.15 10:32


Habe ich auf Facebook gefunden...

Lexi | 11.11.15 10:41


Es sollte eh auch die Teilnahme an der Blockade von Leningrad mehr gewürdigt werden. Einfach nur Wehrmachtssoldat könnte ja bedeuten, Schreibstube in Oberbayern oder sonst was

jensitus | 11.11.15 10:47


Der Standard berichtet darüber - es klingt aber eher so, als ob es Schmidt als Verdienst anegrechnet wird: "Auf die Welt kam Schmidt am 23. Dezember 1918 in Hamburg. Er zählte noch zu den deutschen Politikern, die die Front während des Zweiten Weltkriegs nicht nur aus Berichten kannten. Schmidt war an der Ostfront an der Leningrader Blockade beteiligt." http://derstandard.at/2000025366469/Deutscher-Altkanzler-Helmut-Schmidt-gestorben

Lexi | 11.11.15 13:02


Der Kerl war aber sowas von deutsch: "Ich bin wahrscheinlich stärker am Frieden orientiert als an den Menschenrechten." - Helmut Schmidt, Wehrmachtsoffizier (†)

Lexi | 11.11.15 13:35


Zumindest gereicht es ihm nicht zum Nachteil - einer der letzten Zeitzeugen halt.

jensitus | 11.11.15 16:21


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