Was sagen denn die Experten dieser Runde, wie konnte das kommen und was passiert als nächstes? Wird Hofer bei uns Präsident und Le Pen in Frankreich?
@lili @lexi @fkleedorfer @tripbe @frucada @Birgitt @gerhard @lexxa @florian_ruttner
Dass Hofer das gewinnt, damit rechne ich mittlerweile eigentlich fix. Zu Frankreich weiß ich zu wenig, um da eine halbwegs informierte Aussage treffen zu können. Nach Brexit und Trump bin ich aber pessimistisch. (Als ob ich je optimistisch gewesen wäre...)
Lexi | 09.11.16 11:13
Ich mag momentan eigentlich gar nicht daran denken, was als Nächstes passiert, kann mich gerade zu keinerlei Optimismus aufraffen (der eh noch nie wirklich gerechtfertigt aber dennoch vorhanden war)
Birgitt | 09.11.16 13:25
mir fällt dazu nichts ein
fkleedorfer | 09.11.16 17:29
Über Frankreich hört man immer mal wieder, dass Le Pen in Umfragen zur Präsidentschaftswahl nächstes Jahr führt, @lexi.
jensitus | 09.11.16 19:33
Dazu erschien gestern im "Telegraph": http://www.telegraph.co.uk/news/2016/11/09/marine-le-pen-can-win-the-french-presidency-next-year-after-trum/
Lexi | 10.11.16 09:23
Über einen, der niemals auch nur für eine Sekunde das Gefühl hat, ihm falle zu irgendetwas nichts ein: "'Es geht in Richtung eines plebiszitären Führerstaats, der Autoritarismus mit einer neoliberalen Ökonomie verknüpft', behauptet ein in Teilen Wiens weltberühmter Politologe. Trump? Neoliberal? Wie lange muss man studiert haben, um auf solchen Unsinn zu kommen?"
Lexi | 11.11.16 15:10
Um wen geht es da?
jensitus | 11.11.16 16:16
Take an educated guess.
Lexi | 12.11.16 15:32
Ich hab es eh gefunden.
jensitus | 12.11.16 20:03
Wobei man der Fairness halber festhalten muss, dass er nicht Trump als neoliberal bezeichnet hat, sondern die Ökonomie.
jensitus | 12.11.16 20:39
Stimmt - deswegen werden jetzt auch das Aussetzen von Freihandelsabkommen und protektionistische Maßnahmen wie Schutzzölle diskutiert. Beides ist ja geradezu neoliberales Kernterrain ...
Lexi | 12.11.16 21:36
Ja eh, aber der weltberühmte Politologe hat nicht Trump als neoliberal bezeichnet (zumindest nicht im inkriminierten Zitat) sondern die Ökonomie. Ist ja die Frage, ob die begeistert ist, ob der Diskussion, um das Aussetzen von Abkommen und der Einführung von Schutzzöllen (wobei das Kapital ja sehr flexibel ist, vielleicht nimmt es das alles gar nicht so schwer).
jensitus | 12.11.16 21:42
Aber wie kann man Trump denn bezeichnen, @lexi, ist er ein Faschist? Nicht wirklich, oder. Ein Rechtspopulist? Die hiesigen Rechtspopulisten sind auch irgendwie anders. Was sagt man zu dem?
jensitus | 13.11.16 19:43
Weiß auch nicht Recht: Aber ein Neoliberaler ist er - all seinen Aussagen gemäß - defintiv nicht.
Lexi | 14.11.16 07:23
Prinzipiell sind amerikanische Rechte ja eher staatskritisch: Für diese Verhältnisse ist Trump extrem staatsgläubig: Manchmal hört er sich ja fast an wie ein europäischer Linker :-)
Lexi | 14.11.16 07:25
"Trump will weg vom Freihandel, er will das Pacific Trade Agreement (PTT), das Handelsabkommen mit dem pazifischen Raum verhindern, das Nafta-Abkommen aufkündigen, und auf Einfuhren aus China 45 Prozent, auf Importe aus Mexiko 35 Prozent Zoll erheben. Soweit gehen die anderen Kandidaten nicht. Aber auch sie sagen, dass die bisher abgeschlossenen Freihandelsabkommen Amerika benachteiligen, dass sie Millionen Arbeitsplätze ins Ausland vertrieben und die einheimischen Löhne gedrückt haben. Selbst konservative Ökonomen kommen an den Fakten nicht vorbei." http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-04/protektionismus-freihandel-usa-donald-trump-bernie-sanders-hillary-clinton
Lexi | 14.11.16 07:31
Trump hat kein Problem mit Mindestlöhnen, er würde eine neue Gesundheitsversicherung einführen, und wenn er darüber redet, wie er amerikanische Arbeitsplätze sichern will, klingt er wie ein typischer Gewerkschaftsboss. TTIP wird es mit ihm nicht geben, darauf kann man sich verlassen. Neulich hat Trump sogar kurz überlegt, ob man nicht die Steuern für ganz Reiche erhöhen müsse. "Was hierzulande oft übersehen oder verkannt wird: Sozialpolitisch ist er ein Linker", hat der ehemalige "Zeit"-Chefredakteur Theo Sommer in einer Kolumne zu Recht angemerkt." http://www.spiegel.de/politik/deutschland/wo-donald-trump-ein-linker-ist-kolumne-a-1092263.html"
Lexi | 14.11.16 07:32
Trifft sich aber subito mit Nigel Farage und versteht sich prächtig: https://www.theguardian.com/commentisfree/2016/nov/13/donald-trump-nigel-farage-picture-trump-tower
Birgitt | 14.11.16 09:41
Dass Trump sich mit Nigel Farage gut versteht, ist kein Wunder. Ist aber Farage ein Neoliberaler?
Lexi | 14.11.16 11:38
Er will ja auch protektionistische Maßnahmen für die britische Wirtschaft.
Lexi | 14.11.16 11:54
Unten stehenden Standard-Artikel finde ich symptomatisch für die Diskussion: Neoliberalismus ist ein Synonym für Kapitalismus geworden - bzw. für das, was dem jeweiligen Kritker daran nicht gefällt. Mehr als Moral und Werte dagegen einzuklagen fällt denen aber auch nicht ein: Moral vs. Geschäftemacherei - dieses klassische Motiv deutscher Ideologie macht diese ganze Diskussion auch so unagenehm reaktionär.
Lexi | 14.11.16 11:54
http://derstandard.at/2000047351655-1981/Vom-Neoliberalismus-zu-Brexit-und-Trump "[Die Politiker] hatten eher Interesse daran, die Stellung ihrer Länder im internationalen Markt zu stärken und dabei großen Konzernen und Banken in die Hände zu spielen. [...] Das Resultat einer politischen Klasse, die moralische Werte zugunsten von Macht und Einfluss aufgegeben hat."
Lexi | 14.11.16 11:54
Du hast natürlich recht, Farage ist kein Neoliberaler. Ich bin mehr auf "sozialpolitisch ein Linker" angesprungen.
Birgitt | 17.11.16 08:50
Dass für jemanden wie Theo Sommer Trump gleich zum Linken wird und nicht bloß wie einer klingt, ist natürlich auch wieder typisch. als gäbe es keine Rechten, die für Staatsintervenismus wären.
Lexi | 17.11.16 14:27
Interessanter Hinweis aus der NZZ: http://www.nzz.ch/finanzen/aktien/allzeithoch-an-der-wall-street-was-der-boersenrekord-ueber-trump-verraet-ld.127776 Noch nicht einmal die Börsen sind heutzutage mehr neoliberal... ;-) "Es gab aber noch einen weiteren Treiber hinter den steigenden Aktienkursen am Donnerstag. An der Wall Street keimte hier und dort die Hoffnung auf, dass die Regierung Trump eine aktive und auch durch Staatsausgaben finanzierte Wirtschaftspolitik betreiben werde. Landesweite Investitionen in die Infrastruktur (Brücken, Strassen, Flughäfen etc.), Senkung der Gewinnsteuer für Unternehmen und die Erleichterung der Rückführung von aus steuerlichen Gründen im Ausland geparkten Unternehmensgewinnen [...] Die Regierung Obama hat es kaum vermocht, marktfreundliche Reformen zu verabschieden. In gewisser Weise lag die Last der Wirtschaftspolitik auf der Geldpolitik und damit auf der Zentralbank. Die Börsianer hoffen nun auf einen Paradigmenwechsel unter Trump: Der Geldpolitik wird wieder eine aktive, marktfreundliche Wirtschaftspolitik zur Seite gestellt. Ob diese Hoffnungen begründet sind, muss sich freilich erst noch erweisen."
Lexi | 17.11.16 14:27
Und das sagt der - nach Eigenangabe - personifizierte Neoliberalismus dazu: http://www.wienerzeitung.at/meinungen/gastkommentare/858297_Trump-ein-Praesident-auf-Pump.html
Lexi | 25.11.16 09:51
Du und der Neoliberalismus . . . :-)
jensitus | 25.11.16 18:50
Nicht ich. Alle anderen... ;-)
Lexi | 26.11.16 16:07
Wer denn aller?
jensitus | 26.11.16 16:53
Na alle, die ich da so zitier - z. B. Ortner und sein Intimfeind Schmidinger..
Lexi | 27.11.16 08:01
Das sind Neoliberale? Oder die sagen, Trump sei Neoliberaler?
jensitus | 27.11.16 15:50
http://www.mena-watch.com/tuerkei-nationalistische-oekonomie-und-autoritarismus/
Lexi | 12.12.16 11:59