Schreckliche Erkenntnis: "Oida" sagen ist sexistisch. Nicht als Ausdruck des Erstaunens oder des Unmuts, sondern als Anrede, wie zB, "Oida, kommst jetzt oder was?". Das kann man ja eigentlich nur zu einem Mann sagen. Das korrekt deklinierte "Oide" würde selbige einem vermutlich übel nehmen, jedenfalls gibt es da eine Bedeutungsverschiebung. Somit haben wir aber mit der Menge der möglichen Sätze, die "Oida" als Anrede enthalten, einen nur mit Männern als Adressaten verwendbaren Subdialekt. Kann sein, dass das unter Kleinkindern - und witzigerweise nur dort - seit längerem gebräuchliche "Oi" als Unmutsäußerung eine intuitiv gegenderte Variante von "Oida" ist, die dieses Problem dereinst lösen wird: "Oi, kommst jetzt oder was?"

fkleedorfer | 04.05.17 04:36 | 2 comments
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Nein, das ist es nicht, also "sexistisch", der Begriff ist nur halt nicht geschlechtsneutral. Laut Duden wäre Sexismus die "Vorstellung, nach der ein Geschlecht dem anderen von Natur aus überlegen sei, und die [daher für gerechtfertigt gehaltene] Diskriminierung, Unterdrückung, Zurücksetzung, Benachteiligung von Menschen, besonders der Frauen, aufgrund ihres Geschlechts". Das ist hier ja nicht gegeben.

Birgitt | 04.05.17 07:32


Da kann man vielleicht drüber streiten, aber jetzt ist mir aufgefallen, dass die Wiener da eh brav gendern. Die geschlechtsneutrale Form von "Oida" ist nämlich "Heast".

fkleedorfer | 04.05.17 15:19


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